Chronik November 1944

… Dietschi (rad.) verlangt von der Regierung Auskunft, was sie vorzukehren gedenke in Anbetracht der durch die Luftverkehrskonferenz in Chicago geplanten Ausschaltung Basels aus dem internationalen Luftverkehr. H. Schmidt (PdA.) fordert von der Regierung Intervention in Bern, damit vor allem die aussenpolitische Einstellung gegenüber Russland geändert werde. Demgegenüber vertritt Nationalrat Dr. A. Oeri (lib.) in seiner Interpellation die Ansicht, dass es nur Sache der Bundesbehörden sei, über die Richtlinien unserer Aussenpolitik zu diskutieren. E. Matter (soz.) verlangt Auskunft über die Bemessung der Herbstzulage für Aushilfspersonal. Schliesslich lenkt Prof. Dr. F. Lieb (soz.) die Aufmerksamkeit der Regierung auf ein Militärständchen vor dem Hause eines wegen unschweizerischer Haltung zur Disposition gestellten Obersten hin. Bei einem absoluten Mehr von 56 wählt der Grosse Rat Dr. iur. Hermann Bütschli (rad.) zum Ersten Staatsanwalt. Der von den Sozialdemokraten unterstützte Gegenkandidat Dr. Martin Stohler (PdA.) erhält 51 Stimmen. Auf Grund eines Anzuges von Dr. W. Lützelschwab (rad.) wird über die Vereinfachung des Strafverfahrens diskutiert. Ohne Diskussion wird auf Antrag der Rechnungskommission die Staatsrechnung für das Jahr 1943 genehmigt. - Der Regierungsrat ernennt PD. Dr. phil. Max Zwinggi zum ausserordentlichen Professor mit einem Lehrauftrag für Versicherungsmathematik.