Chronik März 1964

… ja lahm geführten Wahlkampagne - der Ausdruck Wahlkampf wäre fehl am Platze - werden bei einer beschämend schlechten Beteiligung von 48% alle sieben Regierungsräte auf einer bürgerlichen Viererliste, einer sozialdemokratischen Dreierliste und einer überparteilichen Siebnerliste wieder gewählt. Das absolute Mehr beträgt 16061. Für die einzelnen Regierungsräte werden folgende Stimmenzahlen ermittelt: F. Hauser (soz.) 22610, Dr. E. Wyss (soz.) 22318, M. Wullschleger (soz.) 22081, Dr. A. Schaller (rad.) 21858, Dr. A. ab Egg (kath.-christl.) 21792, Dr. O. Miescher (rad.) 20708 und Dr. P. Zschokke (lib.) 19928. - Auch die Grossratswahlen vermögen kaum das Interesse einer grossen Zahl von Stimmberechtigten zu wecken. Die Parteiparolen erschöpfen sich in Forderungen des Tages und blossen Schlagworten; ideelle Erwägungen grundsätzlicher Art stehen bei allen beteiligten Gruppen nur noch im Hintergrund. Das Resultat ist erkennbar in einem alle Parteien, ausgenommen den Landesring, betreffenden mehr oder weniger grossen Stimmenverlust. Die Sozialdemokraten und die Partei der Arbeit können diesen z. T. durch zusätzliche Stimmen ausgleichen, die ihnen aus dem Wahlverzicht der unabhängigen Sozialisten (bis zur Ungarnkrise Anhänger der Partei der Arbeit) zufliessen. Die 130 Grossratsmandate verteilen sich für die Amtsperiode 1964/68 wie folgt: Radikaldemokraten 26 (bisher 25); Partei der Arbeit 8 (8); Liberaldemokraten 18 (20); Evangelische, 5 (5); Sozialdemokraten 42 (39); Landesring 11 (9); Katholisch-Christlichsozial 19 (20); Unabhängige Sozialisten 0 (3); Dorfliste Riehen 1 (1). Unter Berücksichtigung der panaschierten und der freien Listen erreichen die einzelnen Parteien folgende Listenzahlen: Radikaldemokraten 6625 (bisher 7048); Partei der Arbeit 2412 (2544); Liberaldemokraten 4807 (6040); Evangelische 1672 (1927); Sozialdemokraten 10067 (11535); Landesring 3121 (3070); Katholisch-Christlichsozial 4864 (5650); Unabhängige Sozialisten 0 (1509); Dorfliste Riehen 211. Neue Mitglieder des Grossen Rates sind: Dr. F. Pieth, Dr. H. P. Müller (beide radikal), Dr. med. H. Birkhäuser, Dr. med. J. Oeri, Dr. M. Stückelberger, Dr. H. Wieland (alle liberaldemokratisch), J. Degen (katholisch-christlichsozial), Prof. Dr. T. Reinhard, H. Weder, K. Kreil (alle Landesring), Dr. med. Ch. de Roche (evangel.), E. Mutz, Dr. A. Gerwig, Dr. W. Zähner, E. Blank, Dr. H. Braunschweig, Dr. H. Schmid, Prof. Dr. H. Schaub, W. Widmer und K. Schnyder (alle sozialdemokratisch).