Chronik März 1968

  • Erneuerungswahlen in den Regierungsrat und in den Grossen Rat

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    …. Regierungsratswahlen: Nach einer intensiven Wahlkampagne, die erstmals vor allem auch die Frauen einbezieht, werden bei einer Stimmbeteiligung von 47,0 % (1964: 48%) von den zwölf aufgestellten Kandidaten sechs der bisherigen Regierungsräte wiedergewählt. Für die Besetzung des 7. Regierungsratssitzes ist in zwei Wochen ein zweiter Wahlgang erforderlich. - Das absolute Mehr beträgt 35240. Für die einzelnen Kandidaten werden folgende Stimmenzahlen ermittelt: Franz Hauser (soz.) 40616, Dr. iur. Lukas Burckhardt (lib.dem.) 39684, Dr. rer. pol. Edmund Wyss (soz.) 39589, Max Wullschleger (soz.) 37681, Arnold Schneider (rad.) 37419, Dr. iur. Alfred ab Egg (kath.christl.) 36156. Weitere Stimmen erhalten: Dr. iur. Otto Miescher (rad.), bisher, 31636, Dr. phil. Walter Allgöwer (Landesr.) 24457, Georg Eichenberger (Landesr.) 13947. Die drei Kandidaten der Aktion gegen die Überfremdung erreichen Stimmenzahlen zwischen 4443 und 3170. - Auch die Grossratswahlen vermögen bei den Stimmberechtigten trotz reger Propaganda kein allzu grosses Interesse zu wecken. Elf Parteien und politische Gruppen präsentieren im ganzen 827 Kandidaten. Die Parteiparolen erschöpfen sich meist in aktuellen Forderungen und in von früher her bekannten Schlagworten. Das Resultat ergibt einen deutlichen Sieg des Landesrings, der eine starke Opposition verspricht; Hauptverlierer sind die Radikalen. Die 130 Grossratsmandate verteilen sich für die Amtsperiode 1968/1972 wie folgt: Radikaldemokraten 20 (bisher 26), Partei der Arbeit 8 (8), Liberaldemokraten 19 (18), Evangelische 5 (5), Sozialdemokraten 36 (42), Landesring 19 (11), Kath.-Christlichsoziale 20 (19), Bürgerl. Mittelstands- und Gewerbepartei 1 (1), Aktion gegen Überfremdung 2 (–). Unter Berücksichtigung der panaschierten und der freien Listen erreichen die einzelnen Parteien folgende Listenzahlen und Anteile: Radikaldemokraten 9487 - 13,7% (1964: 6530 - 19,3%); Partei der Arbeit 3985 - 5,8% (2412 - 7,1%); Liberaldemokraten 10306 - 14,9% (4807 - 14,2%); Evangelische 3955 - 5,7% (1673 - 5,0%); Sozialdemokraten 18184 - 26,3% (10068 - 29,8%); Landesring 9865 - 14,3% (3123 - 9,2%); Kath.- Christlichsoziale 10042 - 14,5% (4865 - 14,4%); Bürgerl. Mittelstands- und Gewerbepartei 991 - 1,4% (212 - 0,6%); Freie Oppositionelle 322 - 0,5% (-); Aktion gegen Überfremdung 1568 - 2,3% (-); Europ. Dem. Partei 144 - 0,2% (-). - Im neuen Grossen Rat nehmen erstmals 14 Frauen Einsitz. Das Gesamtbild des Rates verändert sich durch die Amtszeitbeschränkung deutlich; es verbleiben noch 68 Bisherige neben den 62 neuen Ratsmitgliedern, drei bisherige Ratsherren sind nicht mehr gewählt worden. Auffallend an der Zusammensetzung des neuen Grossen Rates ist die grosse Zahl von Rektoren und Lehrern, nämlich 20; 13 Ratsherren sind Ärzte, 3 evangelische Pfarrer.

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