Chronik März 1972

… die Denner-Initiative «Billiger Wohnen» mit 36337 Nein gegen 20678 Ja ab (ganze Schweiz: 834357 Nein gegen 359851 Ja), heisst den Gegenvorschlag der Bundesversammlung mit 34725 Ja gegen 18968 Nein gut (ganze Schweiz: 728080 Ja gegen 431695 Nein) und nimmt den Mieterschutzartikel 34 septies (Allgemeinverbindlicherklärung von Rahmenmietverträgen und Schutz vor Missbräuchen) mit 53499 Ja gegen 6611 Nein an (ganze Schweiz: 1057459 Ja gegen 180633 Nein). - Erneuerungswahlen in den Regierungsrat und in den Grossen Rat. Regierungsratswahlen: Nach einer intensiven Wahlkampagne werden bei einer Stimmbeteiligung von 42,8 % (1968: 47,0 %) von den dreizehn aufgestellten Kandidaten drei bisherige Regierungsräte, die drei Vertreter der Sozialdemokraten, wiedergewählt. Für die Besetzung der vier weiteren Regierungsratssitze ist in zwei Wochen ein zweiter Wahlgang erforderlich. Das absolute Mehr beträgt 32965. Für die einzelnen Kandidaten werden folgende Stimmenzahlen ermittelt: Franz Hauser (soz.) 37975, Dr. rer. pol. Edmund Wyss (soz.) 34514, Max Wullschleger (soz.) 34331. Weitere Stimmen erhalten: Dr. iur. Lukas Burckhardt (lib.dem.), bisher, 30618, Dr. iur. Kurt Jenny (rad.) 23959, Arnold Schneider (rad.), bisher, 22734, Eugen Keller (CVP) 22684, Felix Schachenmann (lib.dem.) 20576, Hansjörg Hofer (PdA) 14609, Felix Mattmüller (überparteilich) 13107, Guido Palmy (Nationale Aktion) 11522, Rudolf Weber (Unzufriedene) 5727, Bruno A. Weber (Freie Oppositionelle) 4500. Die Grossratswahlen bringen trotz reger Propaganda relativ wenig Stimmbürger an die Urnen. 13 Parteien und politische Gruppen präsentieren auf 46 Listen insgesamt 932 Kandidaten. Die Parteiparolen betreffen meist aktuelle Forderungen und unterscheiden sich oft wenig. Das Resultat ergibt einen Zuwachs der Nationalen Aktion und der Progressiven Organisationen; Hauptverlierer sind der Landesring und die Radikalen. Die 130 Grossratsmandate verteilen sich für die Amtsperiode 1972/1976 wie folgt: Radikaldemokraten 14 (bisher 20), Partei der Arbeit 9 (8), Liberaldemokraten 19 (19), Evangelische 6 (5), Sozialdemokraten 36 (36), Landesring 12 (19), Christlichdemokraten 17 (20), Freie Oppositionelle - (-), Nationale Aktion gegen Überfremdung 10 (2), Progressive Organisationen 5 (-), Unzufriedene - (-), Bürgerlicher Mittelstand Riehen 1 (1), Soziales Basel 1 (-). Die einzelnen Parteien erreichen folgende Listenzahlen und Anteile: Radikaldemokraten 5970, 11,3 % (1968: 13,7 %); Partei der Arbeit 3864, 6,8 % (5,8 %); Liberaldemokraten 8222, 14,7 % (14,9 %); Evangelische 3147, 5,0 % (5,7 %); Sozialdemokraten 15406, 26,9 % (26,3 %); Landesring 5004, 9,3 % (14,3 %); Christlichdemokraten 7833, 13,5 % (14,5 %); Freie Oppositionelle 325, 0,6 % (0,5 %); Nationale Aktion gegen die Überfremdung 5110, 8,1% (2,3 %); Progressive Organisationen 2075, 3,7% (-); Soziales Basel 357, 0,6 % (-). Im neuen Grossen Rat nehmen 21 Frauen Einsitz. Das Gesamtbild des Rates verändert sich erneut durch die Amtszeitbeschränkung deutlich; es verbleiben 90 bisherige neben den 40 neuen Ratsmitgliedern, 5 bisherige Ratsherren sind nicht mehr gewählt worden. - In der Aula der Universität findet die Preisverteilung des 6. Wettbewerbs «Schweizer Jugend forscht» statt, 42 Arbeiten werden prämiiert. - Der Zoologische Garten verzeichnet eine weitere Gorillageburt.