Stadtgedächtnis seit 1879
Jahreswechsel
Mit einem Foto des Münsterhügels mit dem Rhein aus der Silvesternacht 1937 wünscht das Basler Stadtbuch seinen Leserinnen und Lesern einen guten Rutsch ins 2025!
Herzlichen Dank für Ihr Interesse an der Basler Geschichte. Bleiben Sie uns auch im neuen Jahr treu – auf Instagram und Facebook sowie auf unserer neu gestalteten Website www.baslerstadtbuch.ch
Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, Foto: Foto Hoffmann, 31. Dezember 1937, BSL 1045c 3-35-43
Sauna im Hallenbad Rialto
Das Foto aus dem Keller des Hallenbades Rialto entstand vor genau 50 Jahren, am 30. Dezember 1974. Wenige Wochen später veröffentlichte die National-Zeitung vom 14. Februar 1975 dieses Foto mit der Bildunterschrift: «Wohl die einzige Sauna der Stadt, in der man gemütlich Zeitung lesen kann».
Ein Hauch von Orient, das Flair des Extravaganten liege über der von Eingeweihten über alles geschätzten Einrichtung im Keller des Rialto-Hallenbades, schrieb der Redakteur der National-Zeitung. Das irisch-römisch-türkische Dampfbad im Rialto gelte unter Kennern als das schönste in ganz Mitteleuropa.
Nach zwei Jahren Umbau- und Renovierungsarbeiten für rund 45 Millionen Franken durch Reuter Architekten aus Basel ist das Rialto seit einigen Monaten wieder geöffnet. Wer es heiss mag, dem stehen eine finnische Sauna, eine Biosauna mit Temperaturen zwischen 50 und 55 Grad Celsius sowie eine Infrarotsauna zur Verfügung.
Das Jahrbuch berichtete regelmässig über das Basler Baugeschehen, 1935 auch über den Rialto-Neubau: http://www.baslerstadtbuch.ch/stadtbuch/1935/1935_0675.html
Im Bild: Türkisches Bad (Rialto) am 30. Dezember 1974
Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, BSL 1013 1-6618 1, Hans Bertolf
Staatsarchiv: Besichtigung vor 125 Jahren
Am 2. November 1899 bezog das Staatsarchiv Basel-Stadt seine Räumlichkeiten an der Martinsgasse 2. Das Staatsarchiv, das als erstes Archivgebäude der Schweiz gilt, wurde 1898/99 auf Anregung des Archivars Rudolf Wackernagel von den Architekten Eduard Vischer und Eduard Fueter erbaut. Heute vor 125 Jahren, am 29. Dezember 1899, besichtigten die ersten Gäste das Haus: «Das seiner Bestimmung übergebene neue Archivgebäude im ehemaligen Rathausgarten am Martinsgässchen wird dem Besuch der Mitglieder der Historischen und Antiquarischen Gesellschaft geöffnet.»
Die Architektur des Staatsarchivs nimmt die Formensprache des Rathauses auf und wurde im Inneren als funktionaler Zweckbau errichtet. Einzelne Ausstattungselemente wurden aus älteren Bauten übernommen, u.a. dem benachbarten Rathaus. Bis 1899 wurden die einschlägigen Akten im Rathaus und im Bischofshof aufbewahrt. Für den Transport in das neue Domizil waren 1'054 Rückenlasten und 317 Kistenladungen notwendig. (Bildquelle: Bild: Staatsarchiv Basel-Stadt, Hans Bertolf, 30. Januar 1974, BSL 1013 1-6232 1)
Am 19. Mai 2019 hat das Basler Stimmvolk einem Neubau im St. Johann-Quartier zusammen mit dem Naturhistorischen Museum Basel deutlich zugestimmt. Damit steht der nächste Umzug bevor.
Das Leben von Rudolf Wackernagel war Gegenstand eines umfangreichen Artikels, der 1930 im Basler Jahrbuch erschien: http://www.baslerstadtbuch.ch/stadtbuch/1930/1930_0591.html
Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt
Anfang vom Ende einer Basler Institution
Anfang vom Ende einer Basler Institution am 28. Dezember 2012, heute vor zwölf Jahren: «Das Traditionsgeschäft Füglistaller beginnt den Totalausverkauf seiner hochwertigen Porzellan- und Glaswaren.» (Basler Chronik)
Während mehr als 100 Jahren war Füglistaller die erste Basler Adresse für «gehobene Tischkultur». Nach Intermezzos der Modemarken Schild und Esprit nutzt heute der Möbelhändler Pfister die Räumlichkeiten mit dem imposanten Atrium. (Bildquelle: Verschwundenes Basel)
Das im Jahr 1907 als ‹Kaufhaus Georg Kiefer & Co.› eröffnete Domizil an der Freien Strasse 23 / Stapfelberg 1 ist architektonisch wertvoll, insbesondere die Fassade zur Freien Strasse und der Lichthof. Für den Erhalt des Gebäudes als Denkmal hatten sich der Basler Heimatschutz und die Freiwillige Basler Denkmalpflege bis vor Bundesgericht eingesetzt: «Der zähe Einsatz für das allgemein geschätzte Geschäftshaus, das letzte des Typs ‹Grand Magasin› in der Schweiz, hat sich gelohnt. In Basel wird man weiterhin im grandiosen Ambiente dieses Baus der Jahrhundertwende einkaufen können.» (Heimatschutz Basel-Stadt, 2003)
Über ‹Warenhäuser in Basel› berichtete das Stadtbuch in seiner Ausgabe von 1976:
http://www.baslerstadtbuch.ch/stadtbuch/1976/1976_1460.html
Bildquelle: Verschwundenes Basel
Basler Kartengruss zum Wochenende Nr. 370:
Verschwundener Springbrunnen auf dem Wettsteinplatz. «Mitten auf dem damals ruhigen und beschaulichen Platz ein Springbrunnen. Der grosse, mit Blumen und Rasen bedeckte Platz und die schönen Bäume des Christischen Gartens bildeten für den perlenden Strahl eines Springbrunnes eine einmalige Umgebung. Jener Springbrunnen, eine wirkliche Zierde unserer Stadt, bildete denn auch von 1884 bis 1946 (Bau des Tramhäuschens) das Wahrzeichen des Wettstein-Platzes.» (Quelle: Basel in der guten alten Zeit, Eugen A. Meier)
Die vor 120 Jahren verschickte Ansichtskarte zeigt den Wettsteinplatz und die Theodorskirche. In der Mitte des damals ruhigen und beschaulichen Platzes steht der Brunnen, daneben fährt das Tram der Linie 2 (Centralbahnhof - Badischer Bahnhof) mit Motorwagen und offenem Anhänger, dem sogenannten Sommerwagen. Auffällig sind die Dachaufbauten im Hintergrund, bei denen es sich um Telegraphenleitungen handelt.
Grosse und kleine Brunnen sind in Basel allgegenwärtig. Das Stadtbuch berichtete 1973 über die ‹Quellwasserversorgung im alten Basel›: http://www.baslerstadtbuch.ch/sta.../1973-1/1973-1_1344.html
Das Basler Stadtbuch wünscht allen ein schönes Wochenende – das letzte im alten Jahr!
Bildquelle: Basler Stadtbuch
Gastrozuwachs im Kleinbasel am 26. Dezember 1882
«An der Clarastrasse wird eine Caffeehalle eröffnet, wie eine solche schon in der Zunftstube zu Schmieden besteht.» (Basler Chronik) Die schwarzweisse Ansichtskarte aus der Zeit um 1930 (Sammlung Richard Spilmann) zeigt das Innere der Kaffeehalle St. Clara.
Zum Kaffee hatte Basel über die Eheleute Jean Jacques Faesch und der in Surinam geborenen Catharina Maria von Hoy eine besondere Beziehung. Von Hoy hatte im 18. Jahrhundert mehrere Kaffee-Plantagen geerbt, die an die nächste Generation weitergereicht wurden. Tochter Margarethe Maria von Hoy heiratete Johann Rudolf Ryhiner, der 1797 das Gelände zwischen Riehenstrasse und Lange Erlen kaufte. Zur Erinnerung an die Plantagen im Familienbesitz nannte er sein Landhaus ‹Zum kleinen Surinam›. Heute erinnert der auffällige Strassenname ‹Im Surinam› an diese alte Basler Verbindung in den Staat im Nordosten von Südamerika.
Über einen ‹Basler in Niederländisch-Indien› berichtete das Basler Stadtbuch 1970:
http://www.baslerstadtbuch.ch/stadtbuch/1970/1970_1280.html
Bildquelle: Sammlung Richard Spilmann, Basel
Weihnacht im Hafenbecken 1
Am 22. Dezember 1958 strahlt auch für die Hafenarbeiter und Schiffsleute in Kleinhüningen ein Weihnachtsbaum. Aufgestellt wurde er hinter dem Gelpke-Brunnen, der Rudolf Gelpke, den Pionier der modernen Basler Schifffahrt, ehrt. Die Brunnenfigur stammt von Willy Hege, die feierliche Enthüllung des Denkmalbrunnens fand am 12. Oktober 1946 statt. Am selben Tag feierte Basel die Eröffnung des Hafenbeckens 2. (Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, Foto. Hans Bertolf, BSL 1013 1-1097 1)
Der deutschstämmige Ingenieur Rudolf Gelpke war es, der kurz nach 1900 die Idee des schiffbaren Rheins von Strassburg nach Basel und später den Bau des Kleinhüninger Hafens vorantrieb. Von 1917 bis 1935 war er Vertreter der Nationalen Volkspartei im Nationalrat. Weniger bekannt ist, dass Gelpke 1914 den Verband für die Wiedervereinigung beider Basel gründete. Er argumentierte als Erster konsequent mit wirtschaftlichen Argumenten, distanzierte sich jedoch später von der Bewegung.
Über Gelpkes politisches Engagement berichtete Christof Wamister im Stadtbuch 2014: www.baslerstadtbuch.ch/stadtbuch/2014/2014_3320.html
Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, Foto. Hans Bertolf, BSL 1013 1-1097 1
Tramgleise in der Falknerstrasse
Vor 125 Jahren, am Samstag, 24. Dezember 1899, fuhr das Tram zum ersten Mal durch die Falknerstrasse, d.h. vom Barfüsserplatz über die Birsigüberwölbung in Richtung Post, um hier wieder in die Gerbergasse einzubiegen. Die Basler Chronik hält fest: «Die Stammlinie des städtischen Trams wird von der obern Hälfte der Gerbergasse nach der Falknerstrasse (auf der Birsigüberwölbung) verlegt». Für die Einmündung des Tramtrassees in die untere Gerbergasse mussten die Häuser an der Gerbergasse 19 und 21 abgebrochen werden. Die 1885 begonnene Birsigkorrektion wurde 1899 mit der Überdeckung des Abschnitts Barfüsserplatz bis Post im Wesentlichen abgeschlossen. Der neu gewonnene Strassenraum entwickelte sich rasch zu einem Zentrum des Geschäftslebens. In den Erdgeschossen der Häuser entstanden Läden mit Schaufenstern. Die Falknerstrasse wurde nach Baudirektor Rudolf Falkner benannt, der massgeblich an der Birsigkorrektion beteiligt war. Bild: Die neue Falknerstrasse im Jahr 1898. Blick von der Hauptost in Richtung Barfüsserplatz.
Wissenswertes zu Basels Baugeschichte im Mittelalter findest sich im Jahrbuch 1885: http://www.baslerstadtbuch.ch/stadtbuch/1885/1885_0056.html
Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt AL 45, 5-41-2
Preiswerk + Esser geht 1999 nach Pratteln
Aus der Stadt vor einem Vierteljahrhundert: «Im Hinblick auf den geplanten Bau eines neuen Hotels an der Schönaustrasse gibt die seit 1865 dort tätige Stahlbaufirma Preiswerk + Esser die Verlegung ihrer Produktion nach Pratteln bekannt» (Basler Chronik, 23. Dezember 1999)
Der Kaufmann, Gusswarenhändler und Eisenkonstrukteur Rudolf Preiswerk (1832–1895) hatte sein Geschäft zuerst am Münsterberg, dann an der Malzgasse und später an der St. Margarethenstrasse. An letzterem Standort entwickelte sich die Firma zu einem grossen metallverarbeitenden Betrieb, der im 20. Jahrhundert unter dem Namen Preiswerk & Esser an der Mattenstrasse 63 und dann an der Schönaustrasse 10 bekannt war.
Vor sechs Jahren übernahm das Baselbieter Bauunternehmen Stamm die 1865 gegründete Stahl- und Metallfirma Preiswerk + Esser. Die Unternehmung Stamm verlegte ihren Metallbau-Bereich mit 45 Mitarbeitenden nach Pratteln zu Preiswerk + Esser, wo bis dahin 80 Personen arbeiteten. Seit zwanzig Jahren befindet sich an der Schönaustrasse 10 das Hotel Essential by Dorint Basel City von Diener&Diener Architekten mit 161 Zimmern.
Anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Stamm Bau AG ist die Geschichte des Unternehmens im Stadtbuch 1994 nachzulesen
Bild: Werkhalle von Preiswerk + Esser an der Schönaustrasse 10, um 1938
Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, NEG 20263, Bernhard Wolf-Grumbach
Ein schöner Bademantel als Weihnachtsgeschenk?
Ein schöner Bademantel als Weihnachtsgeschenk? Der 22. Dezember 1960, an dem Pressefotograf Hans Bertolf dieses Foto aufgenommen hat, war ein Donnerstag. Verkaufsoffene Sonntage waren damals noch kein Thema – heute, am 4. Advent 2024, sind die meisten Läden in der Innerstadt geöffnet. So bietet sich eine der letzten Gelegenheiten, um noch ein Präsent für die Liebsten zu kaufen. Es muss ja nicht zwingend ein Bademantel sein …
‹Abendverkauf und die Attraktivität der Basler Innerstadt› lautete der Titel eines Stadtbuch-Beitrags von 1988
Bildquelle: Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, Foto: Hans Bertolf, BSL 1013 1-1511 1
Soldatenweihnacht auf dem Münsterplatz 1944
Zum sechsten Mal feierten Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten der Schweizer Armee während der laufenden Aktivdienstzeit das Weihnachtsfest im Rahmen ihres militärischen Auftrages. «Auf dem Münsterplatz findet eine Soldaten-Weihnachtsfeier der in Basel stationierten Truppeneinheiten statt. General Guisan hält vor einer grossen Menschenmenge die Weihnachtsansprache. Anschliessend defilieren die Truppen – drei Regimenter stark – auf dem Marktplatz vor General Guisan und der Basler Regierung» (Basler Chronik, 21. Dezember 1944).
Soldatengebet am Weihnachtsabend:
«Heilige Nacht, ich klage
dir, die du hoch und hehr:
daß ich am Gürtel trage
Kugeln und eiserne Wehr,
drückt mir die Seele nieder,
da du des Friedens bist.»
Um Geld für die Soldatenpakete als Weihnachtsgeschenke für die Angehörigen der Armee zu sammeln, wurde am 9. und 10. Dezember in der ganzen Schweiz ein Abzeichenverkauf durchgeführt. Verkauft wurde ein Abzeichen mit Soldatenkopf auf rot-weissem Band. Da der Erlös aus dem Abzeichenverkauf nicht ausreichte, um die vielen Weihnachtspakete zu finanzieren, rief die Post alle Haushalte auf, einen solidarischen Beitrag zur Finanzierung der Soldatenpakete zu leisten. Das Abzeichen, die Sondermarke mit General Guisan sowie der Ehrenlöffel der Soldatenweihnacht 1944 sind heute auf Auktionsplattformen zu finden.
Rudolf Miescher, Gross-, Regierungs- und Nationalrat, berichtete im Jahrbuch 1944 über Basel in den Kriegszeiten 1914–18 und 1939–43
Bilder: Soldatenweihnacht auf dem Münsterplatz am 21. Dezember 1944. Staatsarchiv Basel-Stadt, BSL 1013 1-27 2, Foto: Hans Bertolf
Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, BSL 1013 1-27 2, Foto: Hans Bertolf
Basler Kartengruss zum Wochenende Nr. 369
Basler Kartengruss zum Wochenende Nr. 369: So grosszügig und herrschaftlich sah die Freie Strasse nicht immer aus. Die erste urkundliche Erwähnung des Namens datiert auf das Jahr 1243, als Militär- und Handelsweg diente sie vielleicht schon kurz vor Christi Geburt. Erst ab 1862 trägt die ganze Strasse vom Marktplatz bis zur Aeschenvorstadt ihren heutigen Namen. Zur eigentlichen «Konsummeile» wurde sie allerdings erst am Ende des 19. Jahrhunderts, als man die teils noch mittelalterlichen Bauten abriss, die Strassenfluchten aufweitete und prächtige Geschäftshäuser erbaute. Diese Ansichtskarte aus dem Jahr 1902 gibt davon einen schönen Eindruck wieder. Interessantes Detail: Ganz rechts, ist der Name Leonhard Kost angeschrieben, Gründer des legendären Geschäfts für Reise- und Sportartikel, das vor zehn Jahren seine Pforten schloss (Freie Strasse 51).
Ein längerer Stadtbuchbeitrag von 1905 befasst sich ausführlich mit der Geschichte der wichtigsten Basler Geschäftsstrasse: baslerstadtbuch.ch
Das Basler Stadtbuch wünscht ein schönes Wochenende und den Lehrpersonen sowie allen Schülerinnen und Schülern einen guten Start in die Weihnachtsferien. Ihnen und allen anderen einen besinnlichen 4. Advent!
Bildquelle: Basler Stadtbuch
Der elektrische Strom hielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts Einzug in die Stadt Basel
Die erste Stromerzeugung in der Stadt begann 1881 mit Gas- und Petroleummotoren, die Generatoren antrieben. Seit November 1899 verfügte die Stadt über ein öffentliches Elektrizitätswerk. Unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Gotthardlinie elektrifiziert, 1924 stand die gesamte Strecke zwischen Basel und Chiasso unter Strom. Auch im Bahnhof Basel SBB schritt die Elektrifizierung voran, begleitet von tödlichen Unfällen. Vor 100 Jahren, am 18. Dezember 1924, musste der Regierungsrat eine Interpellation von Grossrat Mäglin (komm.) wegen tödlicher Betriebsunfälle im Bundesbahnhof als Folge der Elektrifizierung beantworten.
Ein ausführlicher Beitrag zur Geschichte der Elektrizität und des Elektrizitätswerks Basel erschien im Stadtbuch 1974.
Bilder: Bahnhof SBB (Bahnhofareal) um 1924: Staatsarchiv Basel-Stadt NEG 2179, NEG 2184, NEG 2190, Fotoarchiv Wolf
Bildquelle: Die erste Stromerzeugung in der Stadt begann 1881 mit Gas- und Petroleummotoren, die Generatoren antrieben
Dauerbaustelle Basler Münster
«Die aus Fischbacherstein neu erstellte Figur des Ritters St. Martin wird ohne allen Unfall an ihre Stelle an der Münsterfassade aufgestellt.» Dies hält die Chronik des Basler Jahrbuchs für den 17. Dezember 1883 fest. Das Original der Martinsfigur auf dem Ross stammte vermutlich aus dem 13. Jahrhundert. Die hier erwähnte Neufassung war ein Werk des bekannten Bildhauers Ferdinand Schlöth. Der von ihm verwendete Buntsandstein erwies sich jedoch als brüchiges Material, wie das Foto zeigt. Deshalb erstetzte man Schlöths Skulptur zu Beginn der 1970er-Jahre durch eine zweite Kopie von Fritz Behret. Erst Jahrzehnte später konnte man den beschädigten Schlöthschen Heiligen fachgerecht restaurieren und am 11. November 2006 wieder an der Fassade des Münsters montieren. (Bildquelle. Staatsarchiv Basel-Stadt, Fotoarchiv Wolf, NEG 387)
Mehr zur Figur des Heiligen Martin am Münster findet sich auf der Online-Plattform Altbasel.ch: https://altbasel.ch/fragen/st.martin_basler_muenster.html
Mehr zur damals 1000-jährigen Geschichte des Heinrichsmünsters berichtet ein umfangreiches Stadtbuch-Dossier aus dem Jahr 2019: baslerstadtbuch.ch
Bildquelle: Die aus Fischbacherstein neu erstellte Figur des Ritters St. Martin wird ohne allen Unfall an ihre Stelle an der Münsterfassade aufgestellt.
Autoverlad mal anders
Das Foto vom 16. Dezember 1955 zeigt eine Maschine der britischen Charterflugesellschaft ‹Silver City Airways›. Deren Service bestand darin, Motorfahrzeuge auf dem Luftweg zwischen Südengland und Kontinentaleuropa zu transportieren. Dieser spezielle «Fährenflugverkehr» – hier zu sehen eine Bristol 170 auf dem Flughafen Basel-Mulhouse – währte von 1946 bis 1962. Auffälligstes Element des Frachtfliegers ist die aufklappbare Flugzeugnase, durch welche die Kraftwagen, hier ein MG-Cabrio, den Laderaum befahren bzw. verlassen konnten. (Bildquelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, Foto: Hans Bertolf, BSL 1013 1-804 1)
1947 berichtete das Basler Jahrbuch über den Weg ‹Vom Sternenfeld zum Flugplatz Basel-Mülhausen – Ein Rückblick und Überblick›: baslerstadtbuch.ch
Bildquelle: Das Foto vom 16. Dezember 1955 zeigt eine Maschine der britischen Charterflugesellschaft ‹Silver City Airways›.
Neubau an der St. Johanns-Vorstadt 29
Neubau an der St. Johanns-Vorstadt 29 vor 125 Jahren: «Der Weitere Bürgerrat erteilt seine Einwilligung zum Neubau der Mägd in der St. Johannvorstadt um eine Bausumme von 180000 Franken» (Basler Chronik, 15. Dezember 1898).
Vor fünf Jahren stellte die Basler Regierung das Haus zur Mägd unter Denkmalschutz: «Die Regierung besiegelt mit der Publikation im Kantonsblatt den Vertrag mit der Vorstadt-Gesellschaft zur Mägd. Das 1313 erstmals erwähnte Haus in der St. Johanns-Vorstadt wurde 1517 von der Vorstadtgesellschaft erworben. Um 1900 entstand das heutige Gebäude. Mit der Unterschutzstellung des historischen Bauwerks ist dessen Unterhalt gesichert» (Basler Chronik, 22. August 2019).
Der Hausname Mägd geht auf den Namen «Zu den Maegden» zurück, als die religiöse Frauengemeinschaft der Beginen das Haus bewohnte. Fischer und Schiffer erwarben das Haus 1517 und richteten dort ihre Vorstadtgesellschaft ein. Ende des 19. Jahrhunderts stimmte der Weitere Bürgerrat dem Neubau der Mägd in der St. Johanns-Vorstadt zu. Am 9. Juni 1900 wurde der Neubau des Gesellschaftshauses zur Mägd der Architekten Müller & Hess eingeweiht. Im Jahre 1973 erfolgte eine Aussen- und Innenrenovation, die den Saal im ersten Stock, die Wohnungen und Mansarden sowie die Fassade und das Dach umfasste. Die Kosten beliefen sich auf rund eine Million Franken. 2018 wurden der grosse Saal und die Holbeinstube restauriert.
Im Sommer verabschiedete sich der italienische Gastronom Adriano Giordano von seinen Gästen in der «Mägd». Während 15 Jahren führte er das Traditionslokal in der St. Johanns-Vorstadt. Sein Nachfolger wird künftig Alexandre Kaden mit seiner Groupe Oniro sein, die unter anderem bereits die Safran-Zunft, die Brauerei, das Bistro Kunstmuseum oder das Le Rhin Bleu unter ihrem Dach vereint.
Bild: Das alte Gesellschaftshaus zur Mägd an der St. Johanns-Vorstadt 29, vor 1899, Staatsarchiv Basel-Stadt, NEG 6583, Jakob Koch
Bildquelle: Neubau an der St. Johanns-Vorstadt 29 vor 125 Jahren
Freundschaftsspiel zwischen der Schweiz und Deutschland
Vor genau 100 Jahren, am 14. Dezember 1924, trafen die Fussballnationalmannschaften Deutschlands und der Schweiz in einem Freundschaftsspiel vor 25’000 Zuschauern auf dem ‹Platz am Gaskessel›, dem damaligen Stadion des Stuttgarter Sportclub, aufeinander. Das Spiel endete 1:1 unentschieden. Die 1:0-Führung durch Walter Dietrich (Servette FC) in der 26. Minute glich ‹Tull› Harder (HSV) in der 71. Minute aus abseitsverdächtiger Position aus.
Für die Schweizer Nati (Swiss Nati Men) war 1924 ein äusserst erfolgreiches Jahr: Sie bestritt zehn Länderspiele und gewann sieben davon. Mit Siegen über Litauen, die Tschechoslowakei, Italien und Schweden qualifizierte sich die Mannschaft im Sommer 1924 für den Olympiafinal in Paris. Dort folgte die einzige Niederlage, ein 0:3 gegen Uruguay.
Im Sommer trafen die beiden Mannschaften in der Gruppenphase der Fussball-Europameisterschaft 2024 aufeinander. In der 92. Minute glich Joker Niclas Füllkrug die Schweizer Führung, die Dan Ndoye in der 28. Minute erzielt hatte, zum 1:1 aus und brachte die Schweiz um den Gruppensieg.
Wer noch einmal in Erinnerungen an die EURO 2008 schwelgen möchte, dem sei der digitale Foto-Essay von Rebecca Sulista über den Austragungsort Basel empfohlen: baslerstadtbuch.ch
Bild: Fussballländerspiel Deutschland-Schweiz in Stuttgart am 14. Dezember 1924, Staatsarchiv Basel-Stadt, BSL 1060a 2/95, Lothar Jeck. Das Foto erschien auch in der Schweizer Illustrierte vom 18.12.1924.
Bildquelle: Vor genau 100 Jahren, am 14. Dezember 1924, trafen die Fussballnationalmannschaften Deutschlands und der Schweiz in einem Freundschaftsspiel vor 25’000 Zuschauern auf dem ‹Platz am Gaskessel›, dem damaligen Stadion des Stuttgarter Sportclub, aufeinander.
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